Auing

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    auing

    Der Ortsteil Auing ist erstmals in einem Vertrag des Hochstifts Eichstätt mit den Herren von Seefeld vom Jahr 1255 schriftlich belegt, der den Rechtsstatus von Leibeigenen in den Weilern Auing und Schlagenhofen regelte. Die drei größten Höfe im Ort, die vermutlich aus dem Erbe der um 1250 ausgestorbenen Herren von Steinebach stammten, lassen sich bereits vor 1400 im Besitz der Herren auf Seefeld nachweisen.

    Im Gegensatz zu Steinebach existierte in Auing über die Jahrhunderte hinweg noch ein bäuerliches Gut, das keinem Grundherrn unterstand, sondern Eigentum einer Bauernfamilie war. 1567 erwarb der herzogliche Hofkanzler Hieronymus Kheiss das Anwesen als Kapitalanlage und verpachtete es an einen Bauern zur Bewirtschaftung. 1661 gelangte der Hof in den Besitz des Augustinerklosters in München. Ein weiteres Anwesen, das 1717 aus Renditegründen aufgegeben wurde, gehörte dem Herzog von Bayern. Besitz im Ort hatte zudem der Pfarrer in Oberalting.

    Der kleine Weiler, der im Verlauf der Zeit kaum gewachsen war, wurde im Jahr 1818 mit seinen neun Anwesen der neu gebildeten politischen Gemeinde Steinebach angegliedert. Alteingesessene Auinger wissen noch zu berichten, dass in den 1860er Jahren der „bayerische Herkules“ und Wiesnwirt Hans Steyrer als Kostkind zur Pflege in Auing lebte. Nach dem Bau der Eisenbahnlinie von München nach Herrsching 1903 fasste auch in Auing der Tourismus Fuß. Neben dem Gasthof Dietrich vermieteten Bauernfamilien im Ort Fremdenzimmer an Sommerfrischler, die als Stammgäste ihre Ferien am Wörthsee verbrachten. Im Gasthof gab es in den Sommermonaten einen täglichen Mittagstisch für Pensionsgäste.

    Mit 156 Einwohnern ist Auing bis heute der kleinste Ortsteil der Gemeinde.